Dr. theol. Katarína Kristinová
Dr. theol. Katarína Kristinová
PREDIGT ZU Lk 21,25-33 , Borgsdorf 2.Advent 2019
PREDIGT ZU Lk 21,25-33 , Borgsdorf 2.Advent 2019
Das Wort Gottes kommt zu uns als Predigt:
Trost zu erwecken dem Glauben,
Gericht zu sprechen dem Aberglauben,
aufzuerwecken den ermüdeten Glauben.
Gnade sei mit euch
und Friede von Gott, unserem Vater,
und dem Herrn Jesus Christus. AMEN
Der heutige Predigttext befindet sich im Evangelium nach Lk, im 21. Kapitel. Ich lese die Verse 25 - 33 in der Übersetzung der Hoffnung für alle:
25. Zu dieser Zeit werden an Sonne, Mond und Sternen seltsame Erscheinungen zu sehen sein. Die Völker der Erde fürchten sich und wissen nicht mehr weiter, weil das Meer tobt und Sturmfluten über sie hereinbrechen. 26 Die Menschen sind voll lähmender Angst und Ungewissheit darüber, was mit der Welt noch passieren wird; denn sogar die Kräfte des Weltalls werden durcheinander geraten. 27 Und dann werden alle sehen, wie der Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommt. 28 Deshalb: Wenn sich dies alles zu erfüllen beginnt, dann seid zuversichtlich – mit festem Blick und erhobenem Haupt! Denn eure Rettung steht kurz bevor.« 29 Jesus verdeutlichte es ihnen noch mit einem Vergleich: »Seht euch den Feigenbaum an oder die anderen Bäume. 30 Wenn ihre Zweige Blätter treiben, wisst ihr, dass es bald Sommer ist. 31 Ebenso ist es, wenn all diese Ereignisse eintreffen. Dann könnt ihr sicher sein, dass Gottes Reich unmittelbar bevorsteht. 32 Ja, ich sage euch: Diese Generation wird nicht untergehen, bevor das alles zu geschehen beginnt. 33 Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber haben für immer Bestand.«
Liebe Gemeinde, wir haben es heute mit einem so genannten apokalyptischen Text zu tun. Es handelt sich um die so genannte endzeitliche Literatur, die sich sowohl im Alten als auch im Neuen Testament häufig finden lässt. Aber auch in dem außerbiblischen Bereich aller Zeiten freuten und freuen sich derartige Prophezeihungen einer großen Beliebtheit.
So stand am Milleniumsende d.h. am Ende des vorigen Jahrtausends neben Nostradamus und der Armagedon-Theorie der Zeugen Jehowas wieder mal auch die biblische Apokalyptik hoch im Kurs und es wurde um die Wette spekuliert, wann denn das angesagte Ende der Welt antreffen würde. Diesmal waren es nicht nur die sozialen Unruhen oder Naturkatastrophen, welche als gesicherte Zeichen eines nahenden Endes gelten sollten, sondern – vielleicht erinnern sich einige von Ihnen – es kursierte auch die starke Vermutung, dass mit dem Eintreten des Jahres 2000 das digitale Netz implodiert, weil die Computer mit der Zahl NULL nicht zurecht kommen und sich höchstwahrscheinlich eigenständig herunterfahren würden.
Sie haben meinen flapsigen Ton sicher bemerkt und den mögen Sie mir bitte verzeihen. Aber mir scheint auch und gerade in der Begegnung mit solchen Texten Nüchternheit und gesunder Menschenverstand angesagt. Zeigt doch der Blick in die Menschheitsgeschichte, dass diese ja quasi eine einzige Ansammlung von Katastrophen aller Art ist, von denen nahezu jede dieser Katastrophen als die letzte reklamiert wurde. Sollen wir nun - wie es im Text wörtlich steht - den Himmel beobachten und das Meer und die globalen Unruhen dazu - und schon haben wir eine Gleichung, deren Ergebnis das bevorstehende Ende der Welt und Ankunft unseres Herrn sind? Nun wissen wir inzwischen, dass die Naherwartung der ChristInnen inzwischen mehrfach enttäuscht wurde. Schon Paulus sagte seinen Zeitgenossen voraus, dass sie das Ende leibhaftig erleben werden, und war später unter dem Druck der nicht zu leugnenden Fakten gezwungen, seine Botschaft zu überdenken und zu korrigieren. Hätte man ihm damals gesagt, dass die Welt noch 2000 Jahre stehen wird, hätte er das mit größter Wahscheinlichkeit für ausgemachten Unfug gehalten.
Was also tun mit einem Predigttext, der uns mit aller Dringlichkeit auf das Ende der Welt aufmerksam machen und uns so zu denken zu geben möchte? – Sollen wir sagen: so oft ist er schon nicht Erfüllung gegangen, also lohnt es sich auch diesmal nicht, ihn ganz ernst zu nehmen? Aber wie ist es dann mit dem letzten Vers?: 33 Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber haben für immer Bestand.« - Stimmt das dann doch nicht? Hat sich hier Jesus geirrt? Haben seine Worte doch nicht für immer Bestand?
I.
Vielleicht aber erschließen sich uns die Worte neu, wenn wir versuchen, sie anders zu lesen. Nicht im Sinne der so genannten Fakten, sondern im Sinne der Lebenswahrheit. Das sind manchmal verschiedene Paar Schuhe. Der erste wichtige Gedanke – und auch Hinweis für eine neue Lesart - ist das kosmische Ausmaß der geschilderten Katastrophe. Hier wage ich die Behauptung, dass der Mensch der Antike dieser Art von Sprache besser zu verstehen vermochte als wir, ausschließlich mit einer naturwissenschaftlichen Brille ausgestatteten moderne Menschen. Der Kosmos bzw. das Universum standen nämlich nicht nur als physikalische, raum-zeitliche Phänomene da, sondern waren zugleich das Sinnbild der göttlichen und also geistigen Lebensordnung, der die Welt und das Leben der Menschen unterliegen. Und diese Ordnung bestand nicht nur im Lauf der Jahreszeiten oder dem Wechsel von Tag und Nacht, sondern sie beinhaltete auch alles, was dem menschlichen Leben Halt und Sinn gab: die allgemein geltenden und für alle verbindlichen Vorstellungen, Regel, Sitten, Strukturen und Werte.
Wird also in unserem Text vom Ende der Welt als einer kosmischen Katastrophe berichtet, so dürfte dies vor allem den Zerfall der altbewährten Fundamente der menschlichen Existenz bedeuten. Solche geistigen Katastrophen vollziehen sich unmerklich, leise und langsam. Die meisten Menschen merken dabei nicht oder erst zu spät, wie die so genannte Normalität ein neues Gesicht bekommt, wie sich das Verständnis und die Bedeutung der Grundpfeiler unserer Weltanschauung wie Wahrheit, Gerechtigkeit, Menschlichkeit, Gut oder Böse u.a. allmählich in ihr Gegenteil verschiebt. Und die Welt, wie wir sie kannten und sie uns vertraut war, ist plötzlich nicht mehr. Wir finden uns einer fremden neuen Welt gegenüber stehend, in der wir nie mehr heimisch werden, entwurzelt, verunsichert, vereinsamt.
Am Anfang des 20. Jhs Jahre entsteht ein ähnlicher epochaler apokalyptischer Text aus der Feder von Friedrich Nietzsche, der das Ende der vormodernen Welt beschreibt, und aus dem ich Ihnen ein Paar Sätze vorlesen möchte, in der Hoffnung, dass er das von mir Gesagte noch besser zu verdeutlichen hilft.
II.
F. Nietzsche schreibt in seinem Buch Fröhliche Wissenschaft, Kap.6., 125 folgendes: „Habt ihr nicht von jenem tollen Menschen gehört, der am hellen Vormittage eine Laterne anzündete, auf den Markt lief und unaufhörlich schrie: "ich suche Gott! Ich suche Gott!" – Da dort gerade Viele von Denen zusammen standen, welche nicht an Gott glaubten, so erregte er ein grosses Gelächter. [Sie] schrieen und lachten […] durcheinander.
Der tolle Mensch sprang mitten unter sie und durchbohrte sie mit seinen Blicken. "Wohin ist Gott? rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getödtet, – ihr und ich! Wir Alle sind seine Mörder! Aber wie haben wir diess gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was thaten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun?
Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Giebt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? […] Gott ist todt! Gott bleibt todt! Und wir haben ihn getödtet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder? Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besass, es ist unter unseren Messern verblutet“.
Laut Nietzsche gibt es keine größere Katastrophe als diese, als den Tod Gottes. Die Abschaffung Gottes ist das Ende aller Gewissheiten – und in diesem Sinn das Ende der bisherigen Welt. Wir haben Gott abgeschafft und daraufhin unsere Koordinaten verloren. Und stürzen nach allen Seiten. Ohne Gott sind wir total orientierungslos. Wir wissen nicht mehr, wo oben und unten ist, sinnlos irren wir durch ein unendliches Nichts. Das kalte gleichgültige Universum schert sich ein Dreck um den Menschen und seine Sehnsucht nach Geborgenheit. Wir sind geistig obdachlos Mit Gott – so Nietzsche – haben wir alles verloren, worauf wir vorhin bauten, einschließlich unserer selbst. Kein Text beschreibt meiner Ansicht nach die trostlose Situation des gottlosen modernen Menschen treffender als dieser.
Noch ein Beispiel, diesmal aus der unmittelbaren Gegenwart. Die Philosophin und Kriegsjournalistin Carolin Emcke erzählt in einem Interview mit dem Tagesspiegel zu einem ihrer Bücher über ihre Gespräche mit traumatisierten Menschen aus diversen Kriegsgebieten dieser Welt. Sie sagt, dass die erlebte „Gewalt sich nicht nur in die Körper, sondern auch in die Sprache ihrer Opfer einschreibt. Als Reporterin sitze ich oft Menschen gegenüber, die keine lineare Geschichte mehr erzählen können. Wenn Opfer von Krieg und Gewalt erzählen wollen, wenn sie überhaupt wieder jemandem vertrauen, dann klingen sie oft verwirrt: Sie stottern, erzählen in Kreisen oder rückwärts. Wir, die Verschonten, die solche Gewalt nicht erlebt haben, dürfen das nicht vorschnell als unglaubwürdig abtun.“
Die Sprache, mit deren Hilfe wir die Ordnung herstellen, versagt. Ihre Strukturen greifen nicht mehr. Es bleibt oft nur Stottern, Verwirrung, Sprachlosigkeit, Schrei und Verstummung. Die Geste des Endes – ich habe sie vorgestern wieder mal im Fernsehen in einem Kriegsbericht gesehen: Unwillkürlich hochgerissene Arme, der Kopf in den Händen, Entsetzen in den Augen, Mund geöffnet zum stummen oder lauten Schrei. So sieht ein Mensch aus, dessen Welt, also alles, woran er oder sie glaubte, alles, was ihn bisher trug, gerade zusammenbrach.
III.
Wenn wir den heutigen Predigttext so lesen, als eine symbolisch – poetische Beschreibung einer nicht kosmischen, sondern viel umfassenderen universalen Katastrophe, so kann er für alle Sensations- und Orakelsüchtigen nur Enttäuschung bedeuten, denn dann bietet er einen nüchternen apokalyptischen Realismus statt Fantasy. Dann bringt er uns auf den Boden der Tatsachen. Dann gelingt es ihm vielleicht, zu zeigen, dass gerade dann, während wir Ausschau halten nach einer neuen apokalyptischen Sensation, uns die Welt unter den Füßen langsam und unmerklich zerbricht.
Genau das ist ja möglicherweise auch das Ziel der sogenannten apokalyptischen Literatur. Die meisten von Ihnen kennen das Wort APOKALYPSE wahrscheinlich v.a. aus dem gleichnamigen amerikanischen Film. Es ist aber wichtig, sich vor Augen zu halten, dass die ursprüngliche Bedeutung des griechischen Wortes APOKALYPSIS nicht Katastrophe, sondern Offenbarung ist. Es handelt sich also um eine Situation, in der sich dem Menschen etwas zeigt, enthüllt, offenbart, ihm die Augen öffnet. Nicht selten berichten Menschen darüber, wie schnell sich gerade in solchen Ausnahmesituationen die Verhältnisse klären. Nie strahlt die Menschlichkeit, Barmherzigkeit, Aufrichtigkeit klarer als in Zeiten, die voller Unheil und Bosheit sind. Die Apokalypse ist die Zeit der Klärung, der Enthüllung des Wahren und des Falschen. Die Geister scheiden sich. Noch nie habe ich klarer gesehen als damals – sagen viele Zeitzeugen.
Ähnlich übrigens das Wort KRISE. Das griechische Wort KRISIS bedeutet zunächst Gericht, Urteilen bzw. Unterscheidung. Ja, in der Situation der Krise lernen wir neu zu urteilen, zu unterscheiden zwischen Freund, Feind, Gut und Böse. In der Krise offenbaren sich die wahren Freunde sowie die wahren Feinde.
Und noch ein drittes Wort gebe ich Ihnen auf den Weg. Wussten Sie, dass auch im Wort DISASTER die kosmische Symbolik steckt? Es heißt wortwörtlich auf Lateinisch Un-Stern, Des-astrum. Desaster, eine Zeit, in der am Horizont unserer Weltordnung ein unheilvoller, todbringender Planet auftaucht und unsere Weltordnung ins Chaos stürzt, durcheinander bringt.
Doch noch ein viertes Wort, wo wir schon dabei sind. Weil das so gut passt . Der Teufel, Satan ist von seinem Wortursprung her der DIABOLOS, der Durcheinanderbringer, also derjenige, der die Welt durch Verunklärung, Verwirrung ins Unheil stürzt. (Müssen Sie jetzt auch an Fake-News denken?)
IV.
Jesus verlangt von uns – laut unserem Predigttext – in solchen unheilvollen Zeiten, in denen die Welt zu Ende geht, klaren Kopf und Zuversicht. .28 Deshalb: Wenn sich dies alles zu erfüllen beginnt, dann seid zuversichtlich – mit festem Blick und erhobenem Haupt! Denn eure Rettung steht kurz bevor. Und sein Gleichnis von dem Feigenbaum illustriert diese seine Forderung und malt uns vor Augen ein schönes Bild des Menschen in Christi Nachfolge.
Während die anderen in dem bereits vorherrschenden Chaos mühsam nach Halt suchen, dabei aber ertrinken und untergehen, richten sich die Kinder Gottes auf, weil sie nicht hier in dieser Welt nach Lösungen und Hilfen suchen. Sie wissen wohl, dass nur, was nicht von dieser Welt ist, wirklich retten kann. Laut dem Text sind ChristInnen diejenigen, die auch in den desaströsen Krisenzeiten kühlen und klaren Kopf bewahren. Nicht, weil sie sich das alles schön reden und damit sich selbst und die anderen zu beruhigen wissen, sondern im Gegenteil: Weil sie sich nichts vormachen, weil sie die Zeichen der Zeit in aller ihrer Bedrohlichkeit und Radikalität zu erkennen vermögen. Dass es mit der Welt zu Ende geht, ist eine Wahrheit, die nur diejenigen ertragen können, für die die Welt nicht alles ist, was sie haben und worin sie ihren Halt finden. Weil das, was uns trägt, mehr ist, als diese Welt zu bieten hat, so werden wir mit dem Vergehen dieser Welt nicht alles verlieren. Das Wichtigste und Wertvollste bleibt und hebt sich von dem Übrigen ab wie Spreu von Weizen.
V.
Und dann musste ich beim Schreiben dieser Predigt plötzlich daran denken, dass wir uns bald mit einem Gegenbild zum Desaster als dem Un-Stern beschäftigen werden, dem Stern von Betlehem, dem Symbol für den Fixpunkt, der Licht und Klarheit bringt in noch so große Verwirrung, und Rettung aus dem Unheil verheißt. Lächerlich, sich angesichts der globalen Katastrophe ein Kind in der Krippe anzuschauen? Der kleine, hilflose Mensch soll unsere Rettung sein? Das die Lösung der globalen Probleme? Ich behaupte, besehen im Licht dieses Sterns wird so manche Situation zur Offenbarung (Apokalypse) und damit zur Verheißung und Vorboten des Endes der alten und Beginns einer neuen Welt. Hier ein Beispiel für viele.
Es geschah am Bahnhof Gesundbrunnen. Ein alter Mann auf der Sitzbank. Seine Hände bluten. Wahrscheinlich ist er gestürzt. Unbeholfen versucht er das strömende Blut irgendwie weg zu wischen. Mit einer ruhigen Unaufgeregtheit kommen einige Menschen auf ihn zu. Er bekommt Papiertaschentücher. Ein Becher Wasser wird ihm gereicht. Er wird gefragt, ob man ihm noch etwas helfen kann. Ich bin auch dabei und schlage ihm vor, sich die Hände zu desinfizieren. Ich habe feuchte Desinfektionstaschentücher. Dann biete auch ihm an, die Wunden mit Pflaster zu verkleben. Allerdings – sage ich ihm – ich habe nur bunte Kinderpflaster (Grundschullehrerin halt). Also entweder mit Prinzessinnen oder mit Piraten und Piratinnen. „Piraten bitte“ – sagt er brav.
Sie haben mich gerettet – sagt er dann zu uns, die noch um ihn herum standen. Nach einer Pause bricht es aus ihm aus, er fängt an bitterlich zu weinen. „Alle sind so lieb zu mir“ – schluchzt er wie ein kleines Kind und Tränen fliessen über seine Wangen.
Man könnte förmlich beobachten, wie sich seine Welt in dieser Situation des Angewiesenseins, der Hilfsbedürftigkeit neu Ordnete, wie ihm klar wurde, sich ihm offenbarte, was für ihn eigentlich das Wichtigste ist. Die Mitmenschlichkeit - der Fixstern seines persönlichen Universums wurde für ihn so sichtbar, so klar wie wohl nie zuvor.
Sie haben mich gerettet – sagte er. Aber na ja, wer hat hier eigentlich wen gerettet? Ihn zu sehen hilflos wie ein kleiner großes Kind, rettete die Menschlichkeit in manchen von uns. So retteten wir uns gegenseitig.
Und: So wurde eine relativ normale Alltagssituation im Lichte der Weihnacht zu einem apokalyptischen Geschehen. Sie zeigte abermals, so könnte die Welt auch sein. Eine Welt, in der wir alle zu Hause sein könnten. Eine Welt Gottes, in der die Liebe das letzte Wort behält. Behalten wir sie, diese neue Welt Gottes, im Auge, so wird sie uns auch halten und uns durch alle Krisen tragen.
Darauf hoffe ich vom ganzen Herzen. AMEN