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Quo vadis, Kirche?

Über die Zukunft des Evangelischen Christentums.

Ein Online-Gespräch am 15. Februar 2021,

organisiert von der Evangelischen Akademikerschaft Berlin-Brandenburg.

Dr. theol. Katarína Kristinová und Pfarrer Christian Reichstellen ihre Überlegungen und Ansichten (in einem Impulsreferat) zur Diskussion:

1. Die wahrgenommene Situation. Die nötige Voraussetzung, sie zu ändern.Die Evangelische Kirche in Deutschland ist gesellschaftlich zunehmend bedeutungslos. Ihre vielfältige gesell - schaftliche Präsens und ihr vielerorts segensreiches Wirken ändern nichts an dieser Diagnose.

Ihre zunehmende Bedeutungslosigkeit ist ihrer zunehmend geistlichen Sub-stanzlosigkeit geschuldet.

2. „So kommt der Glaube aus der Predigt ...“ (Römer 10,17)Ausgangs- und Mittelpunkt christlichen Glaubens und christlicher Gemeinschaft ist der Got-tesdienst. Nach evangelischem Verständnis ist die Predigt das Zentrum des Gottesdienstes.

3. Das Studium der evangelischen TheologieDie wissenschaftliche Beschäftigung mit der Bibel einerseits sowie die systematische Durch-dringung biblischer Inhalte andererseits werden als die Grundlagen einer theologischen Exis-tenz begriffen und dementsprechend gelehrt.

4. Mündige GemeindeEvangelische Christinnen und Christen geben sich stets Rechenschaft über ihren eigenen Glauben und sind gegenüber ihren Nächsten und der Gesellschaft weitgehend auskunftsfähig.

5. Keine faulen Kompromisse: Qualität vor Quantität!Eine Kirche, die ihre Gottesdienste wirklich ernst nimmt, und die durch ihre Bildungsangebo-te auf eine weitgehend theologisch mündige Gemeinde zielt, darf auf den Segen Gottes hof-fen. Sie muss und sie wird nicht mehr nach Quantitäten schielen.

6. Gegenkonzept zur neoliberalen Konsum-, Leistungs- und Spaßgesellschaft.In einer Kirche, die sich selbst ernst nimmt, verkünden und verkörpern alle ihre Glieder ein Gegenkonzept zur neoliberalen Konsum-, Leistungs- und Spaßgesellschaft!

7. Abgrenzung vom Fundamentalismus, kritische Distanz zum Katholizismus.Vom christlichen Fundamentalismus in seinen unterschiedlichen Spielarten einschließlich des Selbstverständnisses der Römisch-katholischen Amtskirche unterscheidet sich die selbstbewusste Evangelische Kirche.


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